Während bei uns die alten Wege häufig verschwunden, überbaut und vergessen wurden sind sie in Norwegen vielerorts noch erhalten. Ein Beispiel dafür sind die Byklestigen die während meiner Fahrt durchs Setistal erkundet habe.
Zurück im Setistal
Nachdem ich die Westküste verlassen habe, zieht es mich wieder zurück in die Berge. Zurück ins Setistal. Hier verbringe ich eine erholsame Nacht auf einem Campingplatz bevor mich ein morgendlicher Spaziergang auf die Byklestigen führt, dem ältesten Weg durch eine Engstelle im Setistal.
Der älteste Weg
Während man heute diese Engstelle bequem mittels eines Tunnels durchfahren kann sind hier noch 2 ältere Generationen des Weges erhalten. 1992 wurde der älteste Weg soweit möglich rekonstruiert. Zwar entspricht er nicht mehr ganz dem Original da die Engstelle im Lauf der Zeit durch verschiedene Sprengungen verbreitert und beseitigt wurde, aber man kann sich hier noch immer einen ganz guten Eindruck vom "ältesten Weg" verschaffen.
Auf eben diesem alten Weg bin ich unterwegs. Eine Holztreppe führt mich zunächst entlang der steilen Felsen nach oben. Anschließend geht es teilweise direkt an der Felskante entlang noch ein Stück weiter nach oben. Bis 1840 war es der einzige Weg um diese Stelle überwinden zu können.
Nachdem der höchste Punkt des Weges erreicht ist geht es über einen schmalen Weg durch einen dichten und sehr grünen Wald langsam wieder nach unten. Bis ich schließlich die andere Seite der Engstelle und damit die heutige Straße erreiche.
Zurück geht es über den ab 1879 angelegten Karrenstieg der heute direkt am Fluss entlang führt und bis zum Bau des Tunnels 1985 auch für den Autoverkehr genutzt wurde. Heute ist er für den Autoverkehr gesperrt.
Parkplätze gibt es auf beiden Seiten der Byklestigen, der kleine Rundweg nimmt etwa eine dreiviertel Stunde in Anspruch. Somit optimal für einen Morgenspaziegang. Allerdings sollte man den Weg nur mit gutem Schuhwerk in Angriff nehmen da der Weg teilweise über Felsen und Wurzeln, gepickt mit kleinen Wasserlöchern nach oben führt.