Anfang Juni 2022, inzwischen bin ich meinem Navi schon mehrere Tage in Richtung Mo I Rana gefolgt. Die norwegische Stadt Mo I Rana liegt nur wenige Kilometer südlich des Polarkreises, den ich in den kommenden Tagen überqueren will. Doch bevor ich dieses Vorhaben in die Tat umsetzen kann gilt es erst mal die Berge an der schwedisch-norwegischen Grenze zu überwinden.
Ab in die Berge
Die flache waldreiche hüglige Landschaft Schwedens weicht mit jedem Kilometer mit dem ich mich der norwegischen Grenze nähere mehr und mehr einer kargen Gebirgslandschaft. Die Bäume entlang der Straße werden kleiner, nur wenige tragen bereits ein zaghaftes Frühlingsgrün. Langsam aber stetig geht es immer weiter nach oben.
Schnee und Eis
Immer öfter tauchen Schneefelder entlang der Straße auf und auf den Seen entlang der herrlichen Strecke treiben immer öfter Eisschollen. Der Winter hat hier oben noch nicht lange den Rückzug angetreten, trotzdem oder gerade deswegen ist diese Strecke zusammen mit dem herrlichen Wetter an diesem Tag eine absolute Traumroute.
Gausjosjö Sameviste Trail
Ein kleiner Wanderparkplatz entlang der Strecke, lädt mich zu einer Pause ein. Hier startet auch der Gausjosjö Sameviste Trail, einem Wanderweg dessen Ursprung in den alten Routen der Samen liegt. Diesem möchte spontan ein Stück folgen. Bereits auf den ersten Metern hinunter zum See gilt es hierbei die ersten Schneefelder zu durchqueren. Die Sonne und die milden Temperaturen sorgen dafür, dass diese bereits ordentlich aufgeweicht sind und ich bereits hier bis zu den Knien im Schnee versinke. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Noch sind es nur kurze Abschnitte die gut zu bewältigen sind.
Gestoppt vom Schnee
Dies sollte sich aber nur wenige Meter weiter ändern. Nachdem ich eine kleine Brücke überquert habe, die mich auf eine Insel mitten im See führt, stehe ich schliesslich vor einer gut 1 1/2m hohen Schneewehe die sich quasi einmal quer über die Insel gelegt hat. Auch Sie ist so aufgeweicht, dass ich praktisch bis zum Boden versinke als ich mich an einer Überquerung versuche. Also gebe ich mich geschlagen. Ich bin wohl einfach einige Wochen zu früh hier.
Weiter Richtung Norwegen
Also zurück zum Auto und weiter Richtung Norwegen. Immer entlang des Sees auf dem zu Beginn nur wenige Eisschollen getrieben sind, der sich jetzt aber unter einer fast geschlossenen Eisdecke versteckt und auch die Umgebung erinnert inzwischen mehr an den Winter, als an einen frühsommerlichen Tag Anfang Juni.
Letzter Stopp in Schweden
An einem Parkplatz unmittelbar an der Grenze zu Norwegen, lege ich einen letzten Stopp in Schweden ein. Hier geniesse ich nochmals den herrlichen Ausblick auf den winterlichen See und geniesse den herrlichen Sonnenschein.
Norwegen
Anschliessend überquere ich die Grenze und folge der Straße hinunter nach Mo I Rana, wo ich auf meine ersten Renntiere auf dieser Reise treffe. Nach einer kleinen Erkundungstour in der Umgebung von Mo I Rana, entschliesse ich mich dazu den Tag auf einem kleinen Campingplatz ausklingen zu lassen.
Keiner da
Wie so oft in Norwegen ist an der Rezeption nur ein Schild mit einer Telefonnummer zu finden. Ein kurzer Anruf genügt und ich kann mir hier einen freien Platz aussuchen. Zwar liegt der Platz direkt in der Einflugschneise des örtlichen Flughafens, doch die beiden Propellermaschinen die im Lauf des Abends den Platz überqueren, stören nicht wirklich.