In den vergangenen Jahren habe ich mehre Reisen nach Schweden unternommen. In diesem Artikel möchte ich dir ein paar Infos geben die dir bei der Planung deiner Schwedenreise helfen können.
Allgemeines
Schweden ist ein sehr schönes, weitläufiges und im Vergleich zu Deutschland ein relativ dünn besiedeltes Land. Im ganzen Land gibt es riesige Waldflächen, unzählige kleine und größere Seen und beeindruckende Flüsse. Während der Süden und die Mitte des Landes überwiegend flach sind ist der Norden und besonders die Grenzregion zu Norwegen hüglig und bergig. Hier gibt es auch sehr beeindruckende Wasserfälle und Stromschnellen. Für einen Besuch besonders empfehlenswert sind die über das ganze Land verstreuten Nationalparks.
Verständigung in Schweden
Neben der schwedischen Sprache sprechen fast alle Schweden ein sehr gutes Englisch. Im Süden des Landes leben aber auch viele Deutsche, wodurch man sich hier teilweise auch mit Deutsch verständigen kann. Verlassen sollte man sich darauf aber nicht. Die meisten touristischen Info-Tafeln sind auf schwedisch und englisch verfasst. Teilweise auch auf Deutsch, besonders im Süden und in der Mitte des Landes.
Währung und Bezahlung
In Schweden bezahlt man mit schwedischen Kronen (Kurz SOK oder Kr), wobei man den Betrag in Schwedischen Kronen grob durch 10 teilen kann um den Euro-Betrag zu erhalten.
Bezahlt wird in Schweden hauptsächlich mit Kreditkarte, Bargeldzahlungen sind inzwischen eher unüblich, werden aber in den meisten Geschäften noch akzeptiert. Gerade für Reisende mit einem Camper empfiehlt es sich dennoch ein paar schwedische Kronen mit dabei zu haben, den wie auch in Norwegen ist die Bezahlung an der „Kasse des Vertrauens“, z.B. an Stell- und Campingplätzen durchaus nicht unüblich. Dabei wird das Geld für die Übernachtung in einen vorbereiten Umschlag gepackt, mit dem Kennzeichen des Fahrzeugs beschriftet und in einen Briefkasten geworfen. Alternativ bieten viele Plätze die Bezahlung per Swish an, diese elektronische Form der Bezahlung setzt jedoch ein schwedisches Konto, sowie eine schwedische Mobilfunknummer voraus (Stand 2022) und ist damit für die meisten Reisenden nicht möglich.
Anders als bei der Bezahlung in Geschäften bleibt einem beim Tanken oft keine andere Bezahlmöglichkeit als die Kreditkarte, den an den meisten Tankstellen gibt es anders als in Deutschland keine Shops, sondern lediglich ein Automat an dem nur mit Kreditkarte gezahlt werden kann.
Autofahren in Schweden
Generell waren die meisten Straßen in Schweden die ich bisher gefahren bin in einem guten mit Deutschland vergleichbaren Zustand. Teilweise führt die „letzte Meile“ zu Siedlungen oder Sehenswürdigkeiten jedoch über einfache Schotterpisten. Tempolimits werden individuell ausgeschildert und liegen auf Autobahnen und Schnellstraßen in der Regel bei 110-120 km/h, 70-90 km/h auf Landstraßen und bei Tempo 50 in Ortschaften. Die Einhaltung der Tempolimits werden besonders im Süden mit einem sehr dichten Netz an Radarfallen überprüft.
Maut in Schweden
In Schweden gibt es keine generelle Straßenmaut. Jedoch wird an einigen wenigen Streckenabschnitten, z.B. bei Stockholm oder Sundsvall eine Maut verlangt. Dabei wird das Kennzeichen gescannt und man erhält eine Rechnung per Post. Die Beträge bewegten sich auf meinen bisherigen Reisen im Cent- oder unteren einstelligen Eurobereich, was dazu führte das der zu zahlende Rechnungsbetrag teilweise geringer war als das Porto für den Brief.
Rastplätze und offizielle Parkplätze
An eigentlich allen Straßen in Schweden gibt es in regelmäßigen Abständen Haltebuchten oder kleinere (oft nicht ausgeschilderte) Schotterplätze die sich für einen kurzen Zwischenstopp eignen. Neben diesen einfachen Plätzen, gibt es an größeren Straßen oft auch größere und teilweise sehr schön angelegte Rastplätze mit öffentlichen Toiletten und Grillstellen. Die Toiletten an diesen Rastplätzen sind dabei fast immer auch mit einer Entsorgungsmöglichkeit für Chemietoiletten versehen, was das Reisen mit dem Camper in Schweden sehr angenehm macht.
Campingplätze in Schweden
Die Spanne bei den Campingplätzen reicht in Schweden von recht luxuriösen Plätzen (besonders an den Küsten) bis hin zu einfachen, mehr oder weniger ebenen Wiesen mit Sanitärgebäude und Rezeption. Im Schnitt habe ich dabei in den Vergangenen Jahren ca. 30 Euro pro Nacht für meinen Camper und eine Person bezahlt.
Wildcamping
Das übernachten im Wohnmobil auf Parkplätzen ist in Schweden entgegen langläufiger Meinung nicht offiziell erlaubt, wird aber geduldet sofern es nicht mit einem Schild ausdrücklich verboten ist oder es sich um ein Privatgelände handelt. In und um die Nationalparks ist das Campen in der Regel verboten. Das bekannte Jedermannsrecht, dass das Campen fast überall erlaubt gilt eigentlich nur für die Übernachtung im Zelt.
Mobilfunk und Internet
Schweden hat ein sehr gut ausgebautes Mobilfunknetz, was dank der Abschaffung der Rominggebühren innerhalb der EU im Jahr 2017 auch mit den meisten deutschen Mobilfunkverträgen genutzt werden kann. Die meisten Campingplätze bieten daneben auch ein WIFI-Zugang zum Internet an.