Nachdem ich der Landschaftroute Jæren bis Stanvanger gefolgt bin, ist es Zeit die Küste langsam zu verlassen und in Richtung Inland abzubiegen. Eine besonders schöne Möglichkeit die zu tun, ist die Landschaftroute Ryfylke.
Tief unter dem Meer
Um diese von Stavanger aus zu erreichen, muss man zunächst den längsten und tiefsten Unterseetunnel der Welt durchqueren. Die tiefste Stelle des 14,3km langen Tunnels befindet sich 292m unter dem Meeresspiegel.
Nicht zum Preikestolen
Ein erstes Highlight auf dieser Route wäre sicher eine Wanderung zum bekannten Preikestolen. Angesichts des durchwachsenen Wetters und der ergiebigen Regenfälle der letzten Tage verzichte ich allerdings auf die 4 stündige Wanderung zum berühmten Aussichtsfelsen.
Fähre fährt ohne mich
Stattdessen geht es für mich nach einer entspannten Nacht im Yachthafen von Tau, langsam in Richtung Inland. Vorbei an Seen und Fjorden geht es bis Hjelmelandsvågen. Um von hier aus der Landschaftsroute weiter folgen zu können muss eine Fähre benutzt werden, die ich aber knapp verpasst habe.
Ende der Welt
Statt die endlosen Minuten bis zur nächsten zu Warten, biege ich kurzerhand rechts ab und folge der kleinen Straße einige Kilometer bis zu deren Ende. Hier finde ich mich auf einem kleinen Wanderparkplatz wieder. Wie ich einer Hinweistafel entnehmen kann, soll es sich bei dem Tal in dem ich mich jetzt befinde um einen Meteoritenkrater handeln. Mehrere Waldwege laden von hier aus zum entspannten Wandern ein. Bis zum Einbruch der Dunkelheit erkunde ich meine Umgebung, die ich an diesem Tag nur mit ein paar Schafen teilen muss und verbringe anschliessend eine extrem ruhige Nacht am gefühlten Ende der Welt.
Fjorde, Aussichtspunkte und Wasserfälle
Am nächsten Morgen geht es weiter, mit der Fähre geht es über den Fjord nach Nesvik, auf den nächsten Kilometern treffe ich immer wieder auf Fjorde, schöne Aussichtspunkte und immer wieder zeigen sich entlang der Strecke kleine und größere Wasserfälle.
Svandalsfossen
Am Svandalsfossen, dem wohl größten Wasserfall entlang dieser Landschaftsroute lege ich eine längere Pause ein. Dieser führt nach den Regenfällen der letzten Tage und Wochen recht viel Wasser, was bei der Erkundungstour rund um den Wasserfall zu der ein oder anderen unfreiwilligen Dusche führt. Über Metall und Steintreppen gebt es unmittelbar neben dem Wasserfall nach oben. Dabei kann man nicht nur den Wasserfall bewundern, sondern auch den ein oder anderen schönen Ausblick auf den Fjord erhaschen in den sich die Wassermassen ergiessen.
Bergauf
Nachdem ich mich wieder trockengelegt habe, folge ich weiter der Landschaftsroute. In Sauda verlasse ich fürs erste die beeindruckende Fjordlandschaft. Die Straße wird zunehmend enger und schlängelt sich durch ein wunderschönes Tal langsam in die Höhe. Vorbei geht es an einem Besucherbergwerk, welches allerdings schon vor einigen Wochen die Saison beendet hat und geschlossen ist. Nichts desto trotz laden die Wege rund um das Bergwerk zum verweilen ein.
Weiter hoch...
Während der Tag sich wiedermal viel zu schnell dem Ende neigt und sich die Straße langsam aber stetig immer weiter in die Höhe schraubt finde ich mich irgendwann etwas abseits der Route an einem Stausee wieder, an dem ich wiedermal eine sehr ruhige Nacht verbringe.
Regen, Sturm und eine absolute Traumstraße
Der für mich beeindruckendste Teil der Route erwartet mich am nächsten Tag. Ich überquere die Baumgrenze und finde mich in einer hügeligen, durch Gletscher geformten felsigen Hochebene wieder. Die Straße hat hier oben, oft nur noch die Breite eines deutschen Feldwegs. Da sowas wie Verkehr aber praktisch nicht vorhanden ist, stellt das Ganze kein wirkliches Problem dar. Ein Streckenabschnitt der trotz einsetzendem Regen und Sturm ein echter Hochgenuss ist und den ich in vollen Zügen geniesse.
Das Ende der Route
In Håra endet für mich die Fahrt über die Ryfylke Landschaftsroute. Wer möchte könnte von hier aus einen Bogen schlagen und der Landschaftsroute weiter wieder zurück in Richtung Stavanger folgen. Mich lockt aber bereits die nächste Landschaftsroute, mehr dazu im nächsten Artikel.