Skandinavien 2018/4 - Finnland

Als ich das Nordkap verlasse beginnt es wiedermal zu Regnen. Aber nach der sonnigen Nacht bin ich trotzdem gut gelaunt und fahre weiter in Richtung Finnland. Ein paar Kilometer vor der Grenze suche ich nochmals einen Campingplatz auf, nach 3 Tagen ohne Dusche gefällt mir an diesem Platz besonders gut es hier neuwertige Sanitäranlagen gibt, die ich auch ausgiebig nutze. Am nächsten morgen setze ich meinen Weg bei zunächst wolkenlosen Himmel in Richtung Finnland fort.

Ich bin relativ langsam unterwegs. All zuviel gibt es hier entlang meiner Route nicht zu sehen. Hauptsächlich Wald. Als ich das Symbol für eine Sehenswürdigkeit entdecke (Pakasaivo), beschließe ich diesem zu folgen. Es folgt eine 14 km lange Fahrt über eine Schotterpiste. Auch wenn ich mir alles andere als sicher bin, ob ich hier auf dem richtigen Weg bin, macht es doch riesigen Spaß über die unbefestigte Piste zu fahren.

Nach 14 km erreiche ich tatsächlich einen Wanderparkplatz, samt Grillstelle und Toilette. Mitten im Wald, absolut abgeschieden. Ein kurzer Wanderweg führt mich von hier aus zu einem kleinen See dem Pakasaivo, der wohl die eigentliche Sehenswürdigkeit darstellt. Es ist schön hier, so verbringe ich hier einige Zeit damit die Umgebung zu genießen. Anschließend geht es weiter, allerdings nicht zurück zu meiner eigentlichen Route. Entlang des Weges soll es laut einer Infotafel noch ein paar weitere Sehenswürdigkeiten geben, also folge ich dem Weg noch weiter in den Wald, weiter über die Schotterpiste. Ich entdecke noch einen Felsen, auf dem einige Knochen und Münzen liegen (Kirkkopahta). Ich frage mich was es damit auf sich hat, finde aber weder eine Infotafel noch eine andere Erklärung. Auch im Internet finde ich dazu nur wenige Informationen in Deutsch oder Englisch. Was ich heraus finden kann ist, dass es sich wohl um eine Kultstätte der Sami handelt.

Weiter gehts, immer tiefer in den Wald, immer weiter auf der Schotterpiste. Einige Kilometer weiter treffe ich auf eine recht urige Hütte, in der man wohl auch Übernachten könnte. Im inneren befinden sich einige Tische und Bänke, sowie eine Feuerstelle. Es ist aber noch nicht all zu spät, also setze ich meinen Weg auf der Schotterpiste fort.

Irgendwann werde ich von einem Rentier gestoppt. Es steht mitten auf dem Weg und sieht keine Notwendigkeit diesen frei zu geben. Nach dem Motto, du kommst hier nicht durch bleibt es mitten auf dem Weg stehen. Erst einige Minuten später setzt es sich in Bewegung und verschwindet irgendwann im Wald. Der Weg ist wieder frei, weiter geht's. Auf einer kleinen Lichtung, direkt an einem See lege ich anschließend eine längere Pause ein. Ich lese etwas und genieße die Einsamkeit. Inzwischen dürfte ich der Schotterpiste gut 40 km gefolgt sein und es macht richtig Spaß hier zu fahren.

Als es anschließend wenige Kilometer weiter wieder auf eine normale Straße geht, überlege ich kurz, den Weg durch den Wald zurück zu nehmen. Aber auch wenn es großen Spaß gemacht hat, ich muss heute noch ein Stück weiter. Die Zeit wird langsam knapp. Nur noch wenige Tage und noch immer über 3000 Kilometer.

Ich fahre also weiter, bis ich schließlich am Abend die schwedische Grenze erreiche. Einige Zeit folge ich der Schwedisch-Finnischen Grenze, bevor es dann weiter in Richtung Stockholm und damit endgültig nach Schweden geht.