Im 5. Teil meines Norwegen Roadtrips geht es weiter in Richtung Süden, nach einer erfolglosen Wanderung fahre ich über Trondheim weiter Richtung Bergen und unternehme auf dem Weg dorthin noch einen Abstecher zur Atlantikstraße.
Die sieben Schwestern
Nachdem ich die Nacht direkt am Strand verbracht habe, geht es für mich am nächsten Morgen weiter. Ich folge immer noch der Landschaftsroute Helgelandskysten, bis ich ein Schild entdecke, welches auf einen Wanderparkplatz aufmerksam macht. Das Wetter ist gut, die Landschaft ist wunderschön - warum also nicht?
Am Parkplatz ist eine Infotafel samt Karte aufgestellt, so kann ich mich erst mal schlau machen. Wie ich erfahre nennen sich die sieben aneinander gereihten Gipfel "Die sieben Schwestern". Der Wanderweg der von hier aus startet soll auf einen dieser Gipfel führen. Das hört sich interessant an, also packe ich meinen Rucksack und mache mich abmarschbereit. Der Start ist vielversprechend, der Weg ist mit farbigen Markierungen gut zu finden und führt zunächst über einen Feldweg, dann über einen Trampelpfad in den Wald. Dabei wird der Untergrund immer nasser. Je weiter ich komme, desto sumpfiger wird es. Mit jedem Schritt quillt das Wasser mehr durch den Moosbewachsenen Untergrund nach oben. Ich bin noch zuversichtlich, immerhin sind die Markierungen und die Fußspuren meiner Vorgänger noch gut zu erkennen. Ich sollte also auf dem richtigen Weg sein. In der Hoffnung das es sich nur um ein kurzes Stück bis zum Aufstieg handelt, kämpfe ich mich weiter. Doch meine Hoffnung erfüllt sich nicht. Als es über die ersten Felsen nach oben geht muss ich feststellen das auch überall zwischen den Felsen das Wasser steht und der Weg bergauf zwischen den Felsen auch eher einer schliedrigen Matschbahn ähnelt, als einem Weg. Ich gebe mich schliesslich geschlagen und kehre um.
Überquerung des Polarkreises
Zurück auf der Landschaftsroute folgt wenige Kilometer weiter eine etwas längere Fährfahrt. Während der Fahrt mit der Fähre überquere ich nicht nur den Polarkreis in Richtung Süden, sondern kann mit einem Blick zurück auch nochmal die Gipfelkette der sieben Schwestern in voller Pracht bewundern.
Ich verlasse die Küste
Während der Fährfahrt fasse ich den Entschluss nun wieder etwas in Richtung Inland, in Richtung E6 zu fahren. Die Fahrt entlang der Küsten ist zwar wunderschön und immer die Fährfahrten sind wieder eine willkommene Abwechslung vom Fahren, jedoch kommt man nicht wirklich schnell voran, da man immer wieder auf die Fähren warten muss und die Fähren selbst auch nicht besonders schnell unterwegs sind. Die nächsten 3 Tage sollen noch weitgehend trocken und schön werden. Diese will ich noch nutzen um noch die Atlantikstraße und die Trollstiegen weiter im Süden zu fahren.
Davor verbringe ich aber noch eine Nacht auf einem sehr schönen Campingplatz "Tosbotn Camping & Cottages". Dieser befindet sich in etwa auf halber Strecke zwischen der Küste und der Hauptverbindungsroute E6.
Fehler Trondheim
Auf meinem Weg in Richtung Norden habe ich Trondheim so weit wie möglich umfahren. Wie ich jetzt auf meiner Fahrt in Richtung Süden feststelle, war es die absolut richtige Entscheidung. Je näher ich Trondheim komme, desto dichter wird der Verkehr, teilweise sogar mit Stau und Stop'n Go Verkehr. Nachdem ich die letzten Tage im Norden kaum andere Fahrzeuge auf der Straße gesehen habe, ein regelrechter Schock. Ich ärgere mich das ich nicht weiter der Küste gefolgt bin, besonders da ich nicht vor habe die Stadt selbst zu besuchen. Zwar soll diese Sehenswert sein, aber um Städte zu besuchen bin ich nicht nach Norwegen gefahren.
Atlantikstraße
Irgendwo um Trondheim herum wollte ich eigentlich nochmal eine Nacht verbringen und am nächsten Tag weiter in Richtung Atlantikstraße fahren. Doch als ich Trondheim endlich hinter mir lassen kann und der Verkehr mit jedem Kilometer wieder nachlässt fahre ich weiter und erreiche die Atlantikstraße um 22 Uhr. Total erschöpft finde ich auf einer kleinen Insel, direkt entlang der Atantikstraße, einen Parkplatz auf dem schon einige andere Wohnmobile und Wohnwagen stehen. Ich beschliesse nicht lange nach einem anderen einsameren Ort zu suchen und mich einfach dazu zu stellen.
Trotz meiner späten Ankunft bin ich am nächsten morgen früh auf den Beinen. Es geht zurück zum Anfang der Atlantikstraße. Von hier aus will ich nochmal die ganze, als schönste Straße Norwegens bezeichnete Strecke, am Stück fahren. Die Strecke führt über mehrere durch Brücken verbundene kleine Inseln entlang der Küste. Währe ich diese zu Begin meiner Reise gefahren hätte ich dem Prädikat "Schönste Strecke Norwegends" sicherlich zugestimmt. Doch nach all den spektakulären Strecken durch die gigantischen Landschaften Norwegens, die ich auf meiner Reise bereits gefahren bin kann ich diese Bezeichnung nicht ganz nachvollziehen. Die Strecke ist wunderschön, keine Frage - aber für mich war die Helgelandskysten-Route eindeutig schöner.