Unterwegs in einem Naturschutzgebiets entdecke ich entlang des freigegeben Weges immer wieder diese Schilder. Die den Durchgang verbieten und vor lebensgefährlichen Explosionen und Vergiftungen warnen.
Explosions- und Vergiftungsgefahr
Es sind schon recht drastische Hinweis- und Verbotsschilder die hier mitten in einem Naturschutzgebiet auf der Schwäbischen Alb stehen und vor lebensgefährlichen Explosionen und Vergiftung warnen. Aber was hat es mit den Schildern auf sich?
Um das zu erklären muss man einige Jahre zurück gehen. In eine Zeit bevor das Gebiet in ein Naturschutzgebiet umgewandelt wurde. Zwischen 1895 und 2005 befand sich hier ein Truppenübungsplatz. In der 110 jährigen Geschichte der militärischen Nutzung haben sich im Boden viele Kampfmittel angesammelt. Vor eben diesen gefährlichen Resten warnen die zahlreichen Warn- und Verbotsschilder entlang der freigegebenen Wege.
Auch wenn längst nicht alle der gut ausgebauten Wege für Wanderer und Radfahrer freigegeben sind, kann man hier ein riesiges Gebiet erkunden und erleben wie sich die Natur das Gebiet nach und nach zurückerobert.
Schafherden sorgen dafür, dass die typische Alblandschaft bestehen bleibt und das Gebiet nicht einfach zuwuchert.
Wasserlöcher
Durch die schweren Militärfahrzeuge wurde im Lauf der Jahre, der sonst sehr wasserdurchlässige und somit trockene Boden verdichtet, wodurch zahlreiche Wasserlöcher entstanden sind in denen sich viele teilweise seltene Tiere und Pflanzen angesiedelt haben. Nach Aufgabe des Truppenübungsplatzes verschwanden viele dieser Wasserlöcher wieder. Dennoch kann man auch heute noch hier und da einige von Ihnen entdecken und das Leben in Ihnen beobachten.
Gruorn - Das verschwundene Dorf
Zwischen 1938 und 1939 wurde der Truppenübungsplatz erweitert. Dieser Erweiterung viel auch das Dorf Gruorn zum Opfer. Abgesehen von dem ehemaligen Schulhaus, der Kirche und dem Friedhof ist heute von der einst 665 Einwohner zählenden Gemeinde nichts mehr zu sehen.
Fazit
Ein Besuch des riesigen Areals lohnt sich immer. Die durch das Militär angelegten breiten Straßen und Wege sind in einem recht guten Zustand und für den Autoverkehr gesperrt. Somit steht einer erholsamen Wanderung oder Radtour nichts im Wege und man kann voll und ganz die umgebende Natur genießen.