Ein paar Kilometer südlich von Stavanger treffe ich erstmals auf Norwegens Westküste. Wie schon schon so oft in Norwegen erwartet mich eine Landschaft die ich so in Norwegen nicht erwartet hätte.
Nach dem ich das Setesdal über die Suleskarvegen verlassen habe, fällt spontan der Entschluss einfach noch ein Stück weiter in Richtung Westküste zu fahren.
Es war wiedermal eine spontane Entscheidung, ich habe mich nicht vorher informiert wie es dort aussieht oder was man sich hier anschauen sollte. Ich lasse mich einfach überraschen. Nach all den faszinierenden Gegenden, die bisher in Norwegen erkundet habe, bin ich mir ziemlich sicher wieder etwas ganz besonderes entdecken zu können.
Ich sollte recht behalten. Die Küste begrüßt mich mit einer einzigartigen Felsenlandschaft, Sandstränden und sogar einigen Sanddünen.
Kriegsdenkmal Vedafjellet
Nachdem ich die einige Kilometer entland der Küste gefahren bin, folge ich spontan einem Hinweisschild zu einem Kriegsdenkmal. Was mich dort erwartet - keine Ahnung, aber ihr wisst schon... Ich lasse mich überraschen :-)
Vom Parkplatz aus lässt sich noch nicht erkennen, was es hier zu sehen gibt. Aber der Hinweis auf der Infotafel man solle eine Taschenlampe mitnehmen macht mich neugierig. Als Minicamper gehört eine gute Stirnleuchte natürlich zur Grundausstattung. Also marschiere ich mit Taschenlampe und meinen Kameras los um das Ganze mal in Augenschein zu nehmen.
Über einen Bohlenpfad erreiche ich ein paar Minuten später das Kriegsdenkmal, eine alte Festungsanlage aus dem 2. Weltkrieg. Von hier aus behielten die Deutschen im 2.Weltkrieg das Meer im Auge. Um unentdeckt zu bleiben wurden hier Gänge in die Felsen gesprengt, die man auch heute noch erkunden kann. Daher auch die Empfehlung eine Taschenlampe mit zu nehmen. Denn die unterirdischen Gänge sind auch heute noch begehbar und nicht abgesperrt oder verschlossen.
Nachdenklich
Ein interessanter Ort mit einer tollen Aussicht aufs Meer, der aber auch Nachdenklich macht. Wie gut wir es heute haben, dass Orte wie dieser heute als Touristenattraktion dienen und nicht um Menschen zu verletzen oder zu töten. Ich bin froh darüber dass ich diese schwierige Zeit nicht miterlebt habe und hoffe auch dass die Menschen klug genug sind um alles dafür zu tun den Frieden zu erhalten und auch die vom Krieg betroffenen Länder einen Weg finden diesen zu beenden.
Nachdem ich einige Zeit damit verbracht habe, auf einem Felsen zu sitzen und in Gedanken versunken das Meer zu beobachten zieht es mich weiter. Weiter die Küste entlang in Richtung Stavanger.
Durch die Viehweiden ans Meer
All zu weit komme ich allerdings nicht, nur ein paar Minuten später finde ich mich auf einem Wanderparkplatz wieder. Von hier führt ein ausgeschilderter "Weg" direkt durch die Weide ans Meer. Auf meinem Weg dorthin begleiten mich einige Schafe und wenige Meter weiter beobachten mich ein paar Kühe wie ich durch ihre Weide stapfe.
Über eine etwas baufällige Brücke geht's von der einen in die nächste Weide. Die Rinder hier sehen es gelassen.
So erreiche ich wenige Minuten später den Sandstrand direkt am Meer. Die Wellen schlagen gegen die flachen Felsen und ich habe wiedermal die ganze Umgebung für mich alleine. Für mich immer wieder etwas ganz besonderes. Allein mit sich und der Welt.
Doch irgendwann muss ich wieder zurück. Zurück durch die Weiden. Schafe und Kühe haben inzwischen die Plätze getauscht. So sind es diesmal nicht die Schafe sondern die Kühe die mich neugierig durch ihre Weide zurück zum Auto begleiten.
Ein beeindruckender Tag geht zu Ende und ich steure wiedermal einen Campingplatz an. Diesmal direkt an der Küste. Nur ein paar Sanddünen (ja die gibt's tatsächlich auch in Norwegen) trennen mich von meinem Stellplatz aus vom Meer.
Fazit
Das Meer, die Küste und wiedermal eine Landschaft die ich so in Norwegen nicht erwartet hätte, hat mich total begeistert.