Karfreitag 2021, ich bin mal wieder ohne Plan unterwegs. Als ich ins Auto steige weiß ich noch nicht wo ich heute landen werde. Einfach irgendwo ein paar Stunden wandern. Gelandet bin ich schließlich auf dem Ruheweg der Mönche. Irgendwie passend am Karfreitag.
Ausgangspunkt Rottum
Nach ein paar Minuten Fahrt, erreiche ich den kleinen Ort Rottum. Hier finde ich einen Parkplatz, der mir als Ausgangspunkt für meine Wanderung dient. Einem Wegweiser zufolge ist die Stadt Ochsenhausen von hier aus 6 Kilometer entfernt. Ob es mein Ziel sein wird, weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aber ich beschließe dem Weg fürs erste zu folgen.
Main-Donau-Bodensee-Weg
Schnell habe ich den Ort Rottum verlassen und folge dem kleinen Bach mit selbigem Namen. Er führt mich recht schnell in den Wald, auf einem Weg der Teil des Main-Donau-Bodensee-Weges ist. Auf insgesamt 409km führt dieser von Würzburg nach Friedrichshafen am Bodensee. Soweit werden mich meine Füße heute aber nicht tragen. Fürs erste geht es weiter in Richtung Ochsenhausen.
Abgesehen von zahlreichen Mäusen, die wie aufgezogen durch das Laub am Boden zischen, bin ich nahezu alleine Unterwegs. Ab und an ein Radfahrer oder Jogger, was auf den breiten Wegen aber kein Problem darstellt.
Immer wieder kann ich zwischen den Bäumen die Rottum erkennen, wie sie sich durch den Wald schlängelt. Insgesamt entferne ich mich aber mehr und mehr von dem Bach. Was aber nicht weiter schlimm ist, denn der Weg ist schön und überall kann man erkennen wie die Natur bei den Frühlingshaften Temperaturen erwacht. Es beginnt zu blühen und die ersten Blätter hüllen die Büsche in ein zaghaftes Grün.
Krumbach und Ruheweg
Schließlich erreiche ich das Quellgebiet des Krumbaches. Im Mittelalter wurde dieser von Mönchen angelegt um das Kloster mit Brauchwasser zu versorgen. Der Weg der von hier aus immer entlang des Baches bis zum Kloster führt diente Ihnen hierbei als Ruheweg. Als das Kloster aufgelöst wurde, entdeckte die Bevölkerung diesen wunderschön angelegten Weg für sich und bis heute dient er der Ruhe und Erholung.
Auf mehreren Schautafeln erfährt man viel über die Geschichte des kleinen Baches, so zum Beispiel, dass mit dem Wasser mehrere Mühlen betrieben wurden.
Nach einem Treffen mit dem Osterhasen, der hier anscheinend seine Kräfte für die kommenden Tage sammelt, erreiche ich schließlich das Kloster in Ochsenhausen. Viele Male bin ich hier schon auf dem Weg zur Autobahn vorbeigefahren. Angeschaut habe ich es mir aber noch nie. So drehe ich hier noch eine kleine Runde durch das ziemlich verlassene Klostergelände. Coronabedingt ist natürlich alles geschlossen aber zumindest von außen kann ich die Gebäude bewundern.
In der Hoffnung einen offenen Bäcker zu finden - irgendwie habe ich Lust auf eine kleine Stärkung - drehe ich noch eine kurze Runde durch Ochsenhausen. Doch meine Hoffnung wird nicht erfüllt. Also geht es ohne Stärkung zurück zu meinem Ausgangspunkt in Rottum.
Fazit
Eine wunderschöne kleine Wanderung durch den Wald und einen sehr schön angelegten Ruheweg.