Roadtrip Richtung Norden: Planlos nach Dänemark

13.12.2025
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Einfach losgefahren. Kein Plan, nur drei Wochen Zeit und die Sehnsucht nach Norden. Mein Herbsttrip führt mich spontan nach Dänemark – mit Wind, Meer, Camping und viel Ruhe.
Roadtrip Richtung Norden: Planlos nach Dänemark

Einfach losfahren – der Start ins Ungewisse

Meine bisher wohl planloseste Reise starte ich an einem Freitagabend nach Feierabend – ein spontaner Roadtrip, der mich ohne feste Route nach Dänemark führen soll. Das Einzige, was zu diesem Zeitpunkt bereits feststeht, ist die Dauer meiner Reise: In drei Wochen muss ich zurück sein. Alles andere wird spontan entschieden. Wahrscheinlich wird es wieder einmal Richtung Skandinavien gehen, doch bei der Abfahrt ist noch nichts entschieden.

Nachdem die ersten knapp 200 Kilometer geschafft sind, steuere ich bei Rothenburg ob der Tauber mein Nachtlager an. Geschafft – ich bin wieder unterwegs. Aber wohin eigentlich?
Tierische Nachbarn am ersten Nachtlager

Umweg und spontane Pause

Als ich am nächsten Morgen wieder die Autobahn ansteuere, ist die Auffahrt gesperrt und die Umleitung führt mich direkt durch Rothenburg ob der Tauber. Da es für Ende September immer noch ungewöhnlich warm ist, entschließe ich mich, die Gunst der Stunde zu nutzen, und steuere das örtliche Hallenbad an. Nachdem ich einige Bahnen gezogen und eine ausgiebige Dusche genossen habe, stellt sich erneut die Frage: Wie geht es eigentlich weiter?

Kilometer sammeln Richtung Norden

Erst einmal zurück auf die Autobahn – alles Weitere wird sich ergeben. Einige Stunden fahre ich Richtung Norden. Fulda, Kassel und Hannover ziehen an mir vorbei, bevor ich kurz vor Hamburg beschließe, dass es für heute reicht. In der Abenddämmerung steuere ich einen Wohnmobilstellplatz in der Lüneburger Heide an. Bis weit in die Nacht hinein hält sich eine drückende Schwüle mit Temperaturen um die 25 Grad. Entsprechend lange dauert es, bis ich einschlafen kann.
Lüneburger Heide

Morgenstimmung in der Lüneburger Heide

Am nächsten Morgen denke ich mir: Wenn ich schon einmal hier bin, muss ich auch eine kleine Runde durch die Lüneburger Heide drehen. Auch wenn sich die Temperaturen weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen, ziehe ich meine Wanderschuhe an und starte meine Morgenrunde. Immerhin weht ein leichter Wind, der die Sache deutlich angenehmer macht als am Abend zuvor. Lange bin ich allerdings nicht unterwegs. Zum einen ist in der Ferne bereits das Donnern eines heranziehenden Gewitters zu hören, zum anderen zieht es mich langsam in kühlere Gefilde.
Lüneburger Heide

Spontane Entscheidung: Auf nach Dänemark

Vor der Abfahrt buche ich noch schnell einen Campingplatz unweit von Hirtshals in Dänemark. An Hamburg bin ich zügig vorbei, und die Fahrt bis zur dänischen Grenze verläuft weitgehend ereignislos. Ab und an ist das leise Grollen eines aufziehenden Gewitters zu hören, doch die erhoffte Abkühlung kommt erst an der Grenze – in Form eines heftigen Platzregens, der mich etwa bis zur Mitte des Landes begleitet.

Innerlich stelle ich mich bereits auf einen sehr nassen Abend ein. Umso größer ist meine Überraschung, als mich an meinem Ziel ein perfekter Sonnenuntergang erwartet. Den kleinen Campingplatz unweit der Küste habe ich fast für mich allein. Nur zwei weitere Camper haben sich zu dieser Jahreszeit hierher verirrt. Nach der Hitze und der langen Fahrt falle ich am Abend todmüde ins Bett. Den Platz habe ich wohlweislich für zwei Nächte gebucht – ein Ruhetag wird mir guttun.
Sonnenuntergang in Dänemark

Ankommen und Durchatmen

Am nächsten Morgen lasse ich es ruhig angehen: ein ausgiebiges Frühstück und eine erfrischende Dusche. Die sanitären Anlagen des Platzes sind zwar nicht auf dem neuesten Stand, aber sauber, und ich habe sie praktisch für mich allein.
Fast alleine auf dem Campingplatz

Endlich am Meer: Nordseeluft und Herbstwind

Gegen Mittag zieht es mich an die Küste – endlich ans Meer. Trotz Sonnenscheins drückt der kräftige Küstenwind die Temperaturen auf unter 15 Grad. Eine echte Wohltat. Zu Fuß sind es etwa 15 Minuten bis zum Strand. Der Weg führt mich durch ein fast menschenleeres Feriendorf. Die Urlaubssaison ist hier ganz offensichtlich vorbei.

Zwischen Feriendorf und Strand liegen noch die für Dänemark so typischen Sanddünen. Eigentlich eine ideale Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen. Doch der kräftige Wind sorgt dafür, dass man auf den Dünen das Gefühl hat, regelrecht sandgestrahlt zu werden. Also beschränke ich den Genuss der Aussicht auf einen kurzen Moment und steige recht schnell hinunter zum Strand. Hier ist es deutlich angenehmer. Der Wind kommt übers Meer und hat noch keine Gelegenheit, die feinen Sandkörner aufzunehmen.
Blick von der Düne

Spaziergang entlang der Küste: Bunker und Geschich

In der Ferne sind einige alte Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg zu erkennen – das Ziel meines heutigen kleinen Ausflugs. Ich wandere den Strand entlang, genieße das aufgewühlte Meer neben mir und den herrlichen Sonnenschein. Schließlich erreiche ich die ersten Bunker. Orte wie diesen gibt es in Dänemark viele. Wie an den meisten anderen Stellen sind auch diese Bunker inzwischen nicht nur vom Meer umspült, sondern tief in den sandigen Boden eingesunken. Vermutlich standen sie einst gut versteckt in den Dünen und nicht direkt am Strand. Irgendwann werden sie wohl vollständig im Meer verschwunden sein.
Bunker am Strand

Ruhe zum Tagesausklang

Nachdem ich einige Zeit zwischen den Bunkern umhergestreift bin, mache ich mich langsam wieder auf den Rückweg zum Campingplatz. Dort genieße ich die herrliche Ruhe, den Blick über Wiesen und Felder ins Landesinnere und lasse den Tag entspannt ausklingen – ein perfekter Moment, um diesen ersten Tag meines planlosen Herbsttrips nach Dänemark Revue passieren zu lassen.
Bunker am Strand